Einsatz nach CO-Gasaustritt
Am Dienstagvormittag, dem 15. April 2025, wurde die Feuerwehr Kitzbühel um kurz vor 10:00 Uhr nach einem Rettungseinsatz in der Burgstallstraße alarmiert. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes schlug der CO-Warner am Rucksack eines Rettungssanitäters Alarm. Ursache für den massiven Austritt von Kohlenmonoxid (CO) war offenbar die Nutzung benzinbetriebener Hochdruckreiniger bei Reinigungsarbeiten in der Tiefgarage.
Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr wurden in der Nähe der Tiefgarageneinfahrt deutlich erhöhte CO-Werte gemessen. Da zu diesem Zeitpunkt unklar war, ob sich noch Personen in der Tiefgarage aufhielten, wurde unverzüglich mit einer Personensuche durch einen Atemschutztrupp begonnen. Glücklicherweise wurden dabei keine weiteren Personen gefunden. Während der Suche wurden jedoch extreme CO-Werte von bis zu 1.300 ppm gemessen (der zulässige Höchstwert für Arbeitsplätze liegt bei 30 ppm). Daher wurden sofort weitere Einsatzkräfte nachalarmiert, darunter die Feuerwehr St. Johann in Tirol mit ihrem Großlüfter. Im Rahmen der parallel durchgeführten Erkundung wurden auch in den Treppenhäusern massiv erhöhte CO-Werte festgestellt, woraufhin die sofortige Evakuierung des gesamten Gebäudekomplexes veranlasst wurde. Von den insgesamt 56 gemeldeten Bewohnern befanden sich 12 Personen zum Zeitpunkt des Einsatzes im Gebäude. Eine dieser Personen klagte über Kopfschmerzen und Übelkeit und wurde umgehend an den Rettungsdienst übergeben.
Insgesamt wurden drei Personen (zwei Arbeiter und eine Bewohnerin) vom Roten Kreuz versorgt und unter notärztlicher Begleitung ins Krankenhaus gebracht. Zwei Betroffene mussten anschließend zur weiteren Behandlung in eine Spezialklinik mit Druckkammer überstellt werden. Kohlenmonoxid (CO) ist ein geruch- und farbloses, äußerst giftiges Gas, das bei unvollständigen Verbrennungsvorgängen entsteht. Aufgrund seiner Eigenschaften kann CO ohne spezielle Messgeräte nicht wahrgenommen werden und stellt daher eine erhebliche Gefahr dar. Der Einsatz dauerte rund zwei Stunden. Im Einsatz waren 35 Einsatzkräfte der Feuerwehr Kitzbühel mit fünf Fahrzeugen sowie drei Belüftungsgeräte, die Feuerwehr St. Johann in Tirol mit 5 Mann und einem Fahrzeug mit Anhänger. Ebenfalls vor Ort war die Gemeindeeinsatzleitung, die die Abfrage des Melderegisters übernahm. Nach wiederholten Messungen und erfolgreicher Belüftung konnte die Einsatzstelle schließlich an die Exekutive übergeben werden.
Einsatzleiter: KDT Andreas REISCH